Posamentierer 


Posamentierer [zu frz. passement, "Borte"], lat. limbolarius:
Fertiger von Posamenten (Bänder, Litzen, Quasten, Tressen, Schnüre, Borten u. a.), z. T. selbständiger, zünftiger Handwerker, z. T. aber auch Lohnarbeiter in einer Kleinfabrik oder Heimarbeiter. Die Bezeichnung Posamentiermeister verweist nur auf die abgeschlossene Berufsausbildung, nicht aber unbedingt auf einen eigenen Handwerksbetrieb. 
Der Posamentenfabrikant war zumeist nur Eigentümer eines Kleinstbetriebes; die Eigentümer großer Posamentenfabriken nannten sich oft Posamenten- Handelsfabrikanten o. ä., da sie zugleich als Verleger die Produkte der Heimarbeiter bzw. der kleinen Betriebe aufkauften und damit einen z. T. umfangreichen Handel trieben.

Die Mehrzahl der P. arbeitete mit der ganzen Familie, einschließlich der Kinder, in Heimarbeit am eigenen Posamentierstuhl. Da zu den Posamenten häufig auch die geklöppelten Spitzen gerechnet wurden, zählten auch die Klöpplerinnen zu den P. 
Der Begriff P. setzte sich, beginnend mit dem Ende des 16. Jh., an Stelle der bis dahin (und lokal noch bis ins 19. Jh.) gebräuchlichen Bezeichnungen Bandbereiter, Bandweber, Besatzmacher, Bortenwirker, Brämelmacher, Breiser, Breisler, Gorler, Gorlnäher, Gürtelwirker, Knöpfelmacher, Pantberaiter, Posamenter, Quastenmacher, Schleiermacher, Schnürmacher, lat. funicularius, Tressenwirker u. a. durch.

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Letzte Änderung: 15.04.06 (UG)
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